Fabian Pröbstl

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Externe/r Doktorand/-in

Fabian Pröbstl

Fakultät für Humanwissenschaften (FHW)
Bereich Politikwissenschaft (PW)

Arbeitstitel der Dissertation:
Von globalen Zielen in den Gemeinderat und zurück - Die Rolle subnationaler Regierungsebenen für die vertikale Politikintegration von Biodiversität
Fabian Pröbstl studierte an der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien im Bachelor und Master Umwelt- und Bioressourcenmanagement. Dabei spezialisierte er sich auf die Bereiche Biodiversität und Landnutzung. Neben seinem Studium arbeitete er als studentische Hilfskraft u.a. an dem Institut für Integrative Naturschutzforschung, sowie dem Institut für Wald-, Umwelt- und Ressourcenpolitik der Universität. Seit 2020 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Leipzig. Seit 2022 ist er zusätzlich externer Doktorand der Otto-von-Guericke Universität (OVGU) Magdeburg. Er ist Stipendiat der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

2025

Begutachteter Zeitschriftenartikel

Living with the incoherent - Practical insights on implementing European restoration policies for biodiversity policy integration

Pröbstl, Fabian; Zinngrebe, Yves; Böcher, Michael; Schmid, Sophia; Scholz, Mathias; Stammel, Barbara; Hüesker, Frank

In: Ambio - [Dordrecht] : Springer Netherlands . - 2025, insges. 13 S.

Biodiversity policy integration at the sub-national level - Insights from the german länder in the context of sub-national biodiversity strategies and action plans

Pröbstl, Fabian

In: Journal of environmental policy and planning - London [u.a.] : Taylor & Francis . - 2025, S. 1-14

In seiner Forschung geht Fabian Pröbstl der Frage nach, wie Biodiversität stärker in sektoralen Politiken und entlang der Mehrebenenpolitik in Deutschland und dem europäischen Raum verankert werden kann. Dabei bewegt er sich zwischen den Diskursen der Politikintegration, Kohärenz und Transformativen Governance. Aufbauend auf einem interdisziplinären Studium der Nachhaltigkeit mit Schwerpunkt Biodiversität und Landnutzung, arbeitet er überwiegend mit engem Praxisbezug, qualitativen Methoden und transdisziplinären Zugängen. Thematisch begleitete er über die letzten Jahre die Überarbeitung der Nationalen Biodiversitätsstrategie und beschäftigte sich in weiteren Projekten u.a. mit den Naturschutzpolitiken der Länder, dem Spannungsfeld Klima-Biodiversität, sowie der Umsetzung von Renaturierungsvorhaben. Er ist außerdem Co-Autor des aktuellen IPBES Transformative Change Assessments.

Aktuelle Projekte

Die Rolle sub-nationaler Regierungsebenen für die vertikale Politikintegration von Biodiversität
Laufzeit: 01.04.2022 bis 31.12.2026

Das Promotionsvorhaben beschäftigt sich mit der Politikintegration von Biodiversität anhand der deutschen Mehrebenen-Politik. Übergeordnetes Ziel ist es die Rolle sub-nationaler Ebenen (insbesondere der Länder) in diesem Kontext zu untersuchen und dabei Hürden und Hebel für einen umfassenderen Biodiversitätsschutz zu identifizieren.

Die Arbeit fokussiert dabei im ersten Forschungsabschnitt auf der Ebene der Landespolitik und bedient sich dem Kontext sogenannter „sub-nationaler Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne“ (SBSAPs). Als theoretischer Hintergrund dienen die Vorarbeiten von Candel (2019) und Candel und Biesbroeck (2016), welche einen Analyserahmen für die Hebel und Hürden in diesem Kontext zur Verfügung stellen. Als erklärende Variablen dienen sogenannte integrative Kapazitäten und integrativer Führungswille. Aufbauend auf 16 Interviews mit allen Landesumweltministerien, werden zentrale Hemmnisse und Hebel für Biodiversity Policy Integration (BPI) identifiziert und diese in Beziehung zu den zugrunde liegenden Ursachen gesetzt. Die staatlichen Biodiversitätspolitiken scheinen dabei in institutionellen Lock-ins gefangen zu sein, die sich in schwachen Koordinationsstrukturen, fehlenden Ressourcen und geringer integrativer Führung manifestieren. Es gibt zwar Evaluierungsmechanismen, die jedoch keine Rechenschaftspflicht hervorrufen. Infolgedessen scheint ein politischer Wandel unweigerlich mit dem individuellen Engagement der politischen Entscheidungsträger:innen oder der externen Einflussnahme durch öffentliche oder europäische Initiativen verbunden zu sein.

Der zweite Forschungsabschnitt orientiert sich demgegenüber an der gemeinsamen Implementierung der FFH- und WRRL im Flussrenaturierungskontext auf sub-nationaler Behördenebene. Ziel ist es die Diskurse der BPI und der Verwaltungsliteratur zusammenzubringen und ersteren durch Erklärungsansätze des zweiteren zu bereichern. Anhand des praktischen Fallbeispiels der beiden europäischen Richtlinien, werden Interviews und Fokusgruppen, sowie qualitative und quantitative Erhebungen mit unterschiedlichen Akteursgruppen durchgeführt, um abermals Einblicke in den prozessualen und individuellen Zielkonflikten zu bekommen. Dabei stechen vor allem der Koordinierungsprozess und die Nutzung des behördlichen Ermessenspielraums, sowie Hemmnisse auf individueller Akteursebene als zentrale Hürden hervor. Es zeigt sich aber kein klassisches Schwarz-Weiß Bild zwischen den Behörden, wodurch sich abermals Implikationen für den BPI Diskurs und eine klare sektorale Trennbarkeit nur bedingt zutrifft. Gleichzeitig zeigt sich in diesem Fallbeispiel klar, dass aktuelle Naturschutzansätze und Verwaltungsstrukturen häufig noch nicht bereit sind einen modernen Naturschutz dynamisch umzusetzen bzw. gemeinsam mit Klimaschutzaspekten implementiert zu werden.

Für die dritte Forschungsphase ist eine vergleichende Fallstudie der Moorpolitiken zwischen vier Bundesländern geplant. Hierfür wird einerseits der Policy Mix in diesem Bereich der einzelnen Länder erhoben, sowie mögliche Unterschiede von diesen anhand des Ansatzes eigendynamischer politischer Prozesse (AEP) erklärt (Böcher & Töller 2012). Die Datengrundlage basiert dabei sowohl auf einer online und Dokumentenanalyse, als auch offiziellen Anfragen an Ämter und Interviews. Ziel ist es sowohl moorreiche Bundesländer, als auch moorarme Bundesländer in ihrem Engagement für die Wiedervernässung von Flächen einzuschätzen und mögliche Ursachen für Unterschiede darzulegen.

Böcher, M. und Töller, A. (2012): Umweltpolitik in Deutschland - Eine politikfeldanalytische Einführung. Springer-Verlag. Wiesbaden.

Candel, J. (2019): The expediency of policy integration. Policy Studies, 1-16. doi: 10.1080/01442872.2019.1634191.

Candel, J. und Biesbroek, R. (2016): Toward a processual understanding of policy integration. Policy Sciences, 211–231. doi: 10.1007/s11077-016-9248-y.

Projekt im Forschungsportal ansehen

- Beratung im Bereich integrativer Naturschutz
- Politikkohärenz
- Gestaltung von partizipativen Konsultationsprozessen
In seiner Forschung geht Fabian Pröbstl der Frage nach, wie Biodiversität stärker in sektoralen Politiken und entlang der Mehrebenenpolitik in Deutschland und dem europäischen Raum verankert werden kann. Dabei stehen für Ihn Ansätze der sozial-ökologischen Transformation, kohärenten Politikgestaltung und Koordinierung mit unterschiedlichen Stakeholdergruppen und politischen Ebenen im Fokus, um einen modernen Naturschutz umzusetzen.

Letzte Änderung: 11.05.2025 -
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